Hier findest Du eine kleine Auswahl meiner Texte
Durch Zufall - oder Bestimmung ? - lernte ich meine Künstler-Kollegin Amira kennen. Gerne bin ich der Bitte nachgekommen, einen Gastbeitrag in Ihrem Blog zu verfassen.
Viel Spaß beim lesen :-)
Von der Kunst, dem Schicksal und dem Künstlerschicksal
Gastbeitrag von Carmen Monica Schlund.
Was ist Schicksal? Bestimmung oder Zufall?
Was fällt einem Künstler zu?
In meinen Augen nichts. Ich denke, es gibt Hunderte und aber Hunderte von Fehlversuchen.
Aber es gibt auch genau den Moment. Genau zur richtigen Zeit. Die richtigen Worte zu finden in der Lyrik. Den richtigen Mensch zu treffen in der Kunst. Das richtige Bild jemandem zu präsentieren, der gerade auf der Suche nach diesen Farben und diesen Formen ist.
Es gibt eine Bestimmung oder Schicksal, das uns verbindet. Es gibt Netzwerke, die unglaublich wichtig sind. Gerade bei Künstlern.
Es gibt dieses zwischenmenschliche Vibrato. Was geteilt werden will. Was uns verbindet.
Schon der Flügelschlag eines Schmetterlings in Brasilien kann in Texas einen Orkan auslösen.
Ein Zungenschlag einer Lyrikerin in Deutschland kann in New York die Kunstwelt zum Beben bringen.
Was macht eine zwischenmenschliche Beziehung? Für mich ist es von größter Bedeutung. Das Miteinander auszuleben, zu erforschen, sich anzutasten und weiterzugeben. Genau wie dieser Augenblick. Ein Moment, der mich mit einer Künstlerin verbindet, die mir so nahe ist. In der Entfernung und in der Nähe zum Herzen.
Ein anderes Beispiel war das Zusammentreffen mit zwei meiner Künstlerkolleginnen. Alle drei auf der Suche nach einer Möglichkeit, sich auszutauschen, Unterstützung zu finden und mit Gleichgesinnten zu reden. Wir haben uns unabhängig voneinander innerhalb eines Jahres einem Kunstverein angeschlossen – zwei davon am gleichen Tag. Und diese Bestimmung treibt uns an, einen Künstlerverbund zu gründen. Ladys Rat Pack.
Drei Frauen – das gleiche Ziel, der gleiche Ort zur gleichen Zeit.
Das ist, was mich berührt. Und ich eine Gänsehaut bekomme. Bestimmungen des Lebens? Und genau dieser Text auf dieser Website. Was macht er mit dir?
Was macht dieser Text, schicksalhaft und bestimmt für Dich, mit Dir? Was macht die Verbindung Samiras zu mir? Was entsteht, wenn wir uns darauf einlassen? Hörst Du ihn? Den Flügelschlag des Schicksals?
Hör’ auf diese samtene Flügelschläge, die Intuition und das Vibrato deiner Seele.
Beginne Dein Leben mit anderen Augen zu sehen – Deine Fühler auszustrecken und zu fühlen statt zu sehen.
Auf zu neuen Ufern.
Auf zu dem, was wir erreichen wollen: lasst uns sein, wer wir sind: laut, stark, selbstbewusst.
Lasst uns werden, was wir sein sollen: vereint, bestärkt, lautstark.
Möchtest Du mehr über mich erfahren?
Dann schau auf meine Seite www.carmen-monika-schlund.com
Und vielleicht – mit ganz viel Bestimmung – laufen wir beide Dir über den Weg?
Bei der nächsten Ausstellung oder einer Vernissage? Vielleicht sogar in Verbindung mit Ladys Rat Pack?
Falls nicht, kannst Du gerne nachhelfen und Amira oder mir eine Nachricht senden.
Carmen Monika Schlund
Ich vernehme einen schrillen und doch sehr leisen Schrei,
ein Wimmern, so entsetzlich,
und mache mich auf die Suche.
Doch ich muss nicht weit gehen:
auf den Stufen kommt mir mein Nachbar entgegen
mit einem Arm voll Rosen.
Und im Garten stehen die Reste
der wunderbaren Blumen.
Jetzt höre ich die Schmerzensschreie ganz nahe,
und ich frage mich:
"Bin ich die Einzige,
die hören kann?'
Streichelzart berührst Du mich,
wie eine Feder auf meiner Haut.
Dein Atem brennt auf mir,
meine Flammen werden geschürt.
Du musst das Feuer löschen,
tief in mir.
Und Du dringst in mich ein,
bist dem Feuer ganz nahe.
Explosionsartig zerbarst es dann,
als ich kam.
Seltsam aber, bemerke ich
dass es eine ewige Flamme ist.
Und anstelle sie zu löschen,
zündest Du sie immer wieder an.
Flügelschlag samtener Federn
Perlmuttfarbenes, weißes Gold,
unnahbare Berührbare.
Seidener Glanz in Deinen Augen,
weicher Saum auf Deiner Haut.
Strahlender Schein Deines Seins
erscheinst Du mir
wie ein Engel - mit rauschenden Flügeln.
Deine Bestimmung ist es,
mich zum weiterleben zu zwingen:
obwohl ich keine Luft mehr habe zum atmen,
und meine verstrahlten Augen blind sind
von Deinem Antlitz.
Meine Ohren hören nur noch Dich
und diese Hände,
kaum zu glauben,
haben Dich berührt
und wollen nichts mehr anderes fühlen
als diesen Traum aus Wünschen und Sehnsüchten.
Was ist eine Welt ohne Worte?
Es ist die Welt eines Taubstummen,
ein reges Leben,
nur aus Gesten und Blicken aufgebaute Welt.
Was ist eine Welt ohne Farben?
Es ist die Welt eines Blinden,
ein buntes Treiben,
nur aus Tasten und Hören erfüllte Welt.
Was ist eine Welt ohne Berührungen?
Es ist eine Welt ohne Fingerspitzengefühl,
die nur aus Riechen und Schmecken besteht.
Was ist eine Welt ohne Geschmack?
Es ist eine Welt ohne Lieblingsgerüche,
ohne Parfüm und ohne Luft.
Was wäre eine Welt ohne Gefühle?
Es wäre eine Welt ohne Worte,
ohne Farben,
ohne Berührungen,
und ohne Düfte.
Es wäre eine Welt,
ein luftleerer Raum,
in dem nicht einmal Platz für unsere Träume wäre.
Gewaltiger Hurrikan der Liebe
Du kannst mich nicht loslassen
muss stets an Dich denken
ein Lächeln überfällt mein Gesicht
und explodiert in meinem Gehirn
setzt dieses Glücksgefühl frei
und betäubt mich
schenkst meinen Fingerspitzen solche Leidenschaft und
solche Gier
Du hörst nicht auf, meinem Herzen diese aufopfernde Liebe zu geben
Tanz mit mir dien Walzer der Benommenheit und forme meine Liebe
Lass' mich das Unglaubliche manchmal fühlen
und genieße mit mir den tiefen Fall in den hintersten Winkel der Glücks
Danke
Zwischen Dir und mir ist nur noch die Hölle,
Zentimeter entfernt.
Das Lächeln hinter Deinen Augen
tanzt im Mondenschein
im Rhythmus mit den Kinderschreien in der Nacht.
Liebe ist eine stille Wissenschaft,
sie ist der Beginn der Menschheit,
von Gottes Hand gezeichnet.
Sie ist so stark und sanft,
schau, Gottes Bote,
kleiner Engel, was hast Du gemacht?
Du bist das Geschenk des Himmels,
diese süße, faulende Frucht,
bringst Liebe zu uns
und somit auch Krieg und Hass;
das einzige, was uns Menschen noch wachrüttelt
aus dem Traum ohne Leben,
dem Leben ohne Träume:
Willkommen in dieser perfekten Welt!
Es herrscht eine Revolution in meinem Herzen:
Ich liebe eine Welt voller Hoffnung und Freude,
aber woher soll ich wissen, dass eines Tages Friede kommt
und die Sonne auch Morgen noch scheint?
Ist es überhaupt noch möglich,
zu leben mit einem gebrochenen Herzen?
Ich war blind und verrückt,
vielleicht naiv und kindhaft,
aber mein gebrochenes Herz schlagt nicht mehr für Dich,
denn Deines ist der einsamste Platz der Welt.
Du hast meine Gedanken gestohlen,
meine Gefühle betäubt.
Ich fühle mich leer und alt.
aber auch weise und reif.
Mein Herz weint vor Schmerz,
und die Tränen fließen über meine Seele
und schließen die Risse meines Selbstbewusstseins.
Ich beginne zu verstehen,
dass ich nochmal lieben kann,
denn ich habe mich selbst gefunden:
ich bin nicht zu sehr stolz, um stark zu sein
und ich habe keine Angst davor, schwach zu werden.
Ich schaue in mein Herz und finde Liebe und Gott
und diese göttliche Unschuld:
Spiegelbild meiner Seele.
Hat Dir niemand beigebracht,
dass alle Menschen gleich sind?
Hast Du nicht gelernt,
andere Menschen und Tiere zu respektieren?
Warum machst Du Unterschiede
in Hautfarbe oder Religion?
Denkst Du, Probleme sind zu lösen
mit Abschiebung und Krieg,
mit Auslöschung und Verachtung?
Weißt Du nicht, dass man zuerst
über sich nachdenkt
und bei sich die Schuld sucht,
bevor man sie auf andere schiebt?
Aber - warum frage ich Dich?
Du hast keinen Mund zum reden,
sondern um laut Parolen rauszuschreien.
Du hast keine Augen zum sehen,
sondern um den nächsten Konflikt zu suchen.
Du hast keine Hände zum trösten und streicheln,
sondern um zu schlagen
und mit dem Finger auf andere zu zeigen.
Du hast keine Füße, um damit im Leben zu stehen,
sondern um Wache zu halten und zu treten.
Du hast kein Gehirn um zu denken,
weil Du nicht weißt, was denken heißt.
Und keiner hat es Dir beigebracht.
Warum Dich also Mensch nennen?
Dinge, die nicht denken oder fühlen können,
sind keine Lebewesen.
Und das zeichnet Dich aus.
Welche Farbe hat Hass
Fühlst du bunt
Antwortest du braun
Hast du Gefühle
Findest keine Worte
Zeige mir den Unterschied
Den Unterschied, der dich besser sein lässt
Besser als andere
Andere Religionen, Hautfarben oder Liebenden
Lebst du die Liebe
Liebst du das Leben
Oder hasst du dich
Und deine Existenz
Verbindest du Hass
Mit Hautfarbe und Religion
Mit Liebe und Gefühl
Mir scheint dein Leben grau
Wie dein Gefühl, das ich zu suchen vermag
Und doch nicht finde
In einem öden, leeren, lieblosen Raum
Dein Innerstes genannt
Tief in dir vermisst du die Liebe
Die du nie erhalten
Verweigert von deiner Mutter, deinen Eltern
Auf die du so stolz
Stolz auf die Nation
Die dir jede Chance gegen
Die du nicht genutzt
Weil niemals gekonnt
Verweigert, da schwach
Und du nennst das Vaterlandsliebe
Was soll ein Land mit Jüngern
Die nichts kennen als Hass
Den nächsten verkaufen
Für ein Stück Brot, eine Schale Suppe
Kalt und ranzig
Wie dein Inneres
Grau und Braun
Suchst du noch nach Liebe in deinem Leben
So sei dir gewiss
Was du deinem Nächsten
So dir selbst
Kein Gramm für die Liebe
Kein Cent für das Leben
Kein Gefühl für Menschen
Keine Regung für dich.
Eine traurige alte Frau ruft mich zu sich
und erzählt mir, sie müsse sich vorbereiten
auf eine große Reise.
Denn sie hatte letzte Nacht geträumt,
einen wunderbaren Traum erlebt:
"Du spürst den Wind der Rotorenblätter
er bläst Dir in' s Gesicht,
raubt Dir den Atem
und nimmt Dir die Sicht.
Der Hubschrauber entführt Dich
zu dem Lebenselixier der Welt,
dem grünen Ozean,
zu den tropischen Regenwäldern von Brasilien.
Du siehst das große Grün vor Dir,
wirst Dir seiner unendlichen Weite bewusst.
Nun beginnt der Hubschrauber tiefer zu fliegen:
Dein Blickfeld beschränkt sich auf mehrere Bäume,
auf einzelne Bäume.
Schließlich nimmst Du jede Einzelheit eines einzigen Baumes wahr:
den Stamm, das Blattwerk, einfach alles!"
Die alte Dame unterbricht ihre wunderbare Erzählung,
reißt mich aus meinen Vorstellungen und fragt mich:
"Aber weißt Du, was seltsam ist?
Als der Hubschrauber so tief flog,
dass ich jedes einzelne Blatt sehen konnte,
bemerkte ich, dass jedes Blatt eine Struktur hatte.
Bei noch genauerem hinsehen stellte ich fest,
dass jedes Blatt beschrieben war!"
Und plötzlich wird mir bewusst,
dass diese Frau einen Symboltraum hatte:
jedes beschriebene Blatt stellt eine Menschenseele dar,
so einzigartig unter den Millionen von Blättern.
Und jeder Baum stellt eine Generation dar.
Ich mache eine bestürzende Entdeckung:
diese alte Frau wird nicht nach Brasilien reisen,
sondern in den Garten Eden,
um ein neues Blatt entstehen zu lassen
an den Lebensbäumen der Welt.
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